Selbstkonstituierung

Einem anderen begegnen bedeutet auch sich selbst begegnen: Am Du zum Ich erwachen ( Martin Buber). In der Begegnung mit Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung erlebt man sich oft sehr deutlich auf sich selbst zurück geworfen. Das ist eine grosse Chance, die Begegnungen mit Menschen mit einer geistigen Behinderung mit sich bringen.

Wahrnehmen ist eigentlich Herzsehen, sehen mit dem Herzen.

An Integration ernst genommen führt so gesehen und erlebt kein Weg an Selbstintegration oder Selbstkonstituierung vorbei: Eigene abgespaltene, unreflektierte Seelenanteile, Vorurteile auch, können bewusst gemacht und so ins erlebende Bewusstsein integriert werden. Und dies ist zunächst nicht immer angenehm.

Das setzt die Fähigkeit voraus, unvoreingenommen auf das zu schauen, was sich auf diesem Weg vor die eigene Seele stellt. Schauen in diesem Sinne heisst wahrnehmen in der ursprünglichsten Bedeutung des Wortes. Wahrnehmen ist eigentlich Herzsehen, Sehen mit dem Herzen. Das braucht Mut, denn auf diesem Weg begegnet man Ängsten, Scham, Unsicherheiten und Zweifeln. Es ist aber auch ein Weg auf dem man manchen Schatz findet und der zu intensiver Lebensfreude und grosser innerer Präsenz führt.

Selbstkonstituierung

“Am Du zum Ich erwachen.”

Martin Buber
Religionsphilosoph

“Reagiert ein Mensch nicht so, wie ich es gewohnt bin, kann das sehr verunsichern. Darüber reflektieren ist eine Chance zu sich selbst zu finden.”

Veronika Kisling
Initiantin Ich bin da